Die 7000-Stunden-Regel ist eine gesetzliche Bestimmung in Deutschland, die stromintensive Unternehmen von hohen Netzentgelten entlastet. Diese Regelung besagt, dass Unternehmen, deren Anlagen mindestens 7000 Volllaststunden pro Jahr erreichen, reduzierte Netzentgelte zahlen müssen. Zusätzlich ist ein Mindest-Jahresverbrauch von 10 GWh erforderlich. Volllaststunden berechnen sich durch Jahresverbrauch [kWh] geteilt durch die maximale Lastspitze [kW]. Diese Regelung ist besonders relevant für Unternehmen, die eine hohe Stromintensität aufweisen, d.h., deren Stromverbrauch einen bestimmten Anteil an ihrer Bruttowertschöpfung überschreitet.
Für Unternehmen, die in energieintensiven Branchen tätig sind, wie Metallverarbeitung, Chemie oder Glasherstellung, können die Netzentgelte einen erheblichen Kostenfaktor darstellen. Die 7000-Stunden-Regel bietet diesen Unternehmen die Möglichkeit, ihre Energiekosten signifikant zu senken. Durch die reduzierte Belastung können die Unternehmen wettbewerbsfähiger bleiben und gleichzeitig ihre Betriebskosten kontrollieren.
Die Anwendung der 7000-Stunden-Regel erfordert, dass Unternehmen nachweisen, dass ihre Anlagen mindestens 7000 Volllaststunden im Jahr erreichen und einen Mindest-Jahresverbrauch von 10 GWh haben. Dies wird durch regelmäßige Betriebs- und Verbrauchsdaten belegt. Die Berechnung der Volllaststunden erfolgt durch die Division des Jahresverbrauchs [kWh] durch die maximale Lastspitze [kW]. Die Reduzierung der Netzentgelte erfolgt gestaffelt: Bei 7000 Volllaststunden reduzieren sich die Netzentgelte auf 20% (80% Reduzierung), bei 7500 Volllaststunden auf 15% und bei 8000 Volllaststunden auf 10%.
Beschreibung | Werte |
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Jährlicher Stromverbrauch | 15 GWh |
Maximale Lastspitze | 2.100 kW |
Strompreis | €0.15/kWh |
Leistungspreis | €160/kW |
Volllaststunden | 7.142 |
Reguläre Netzentgelte | €2.586.000 |
Reduzierte Netzentgelte (20%) | €517.200 |
Ersparnis | €2.068.800 |
Angenommen, ein Unternehmen hat einen jährlichen Stromverbrauch von 15 GWh und eine maximale Lastspitze von 2.100 kW. Der Strompreis beträgt €0.15 pro kWh und der Leistungspreis €160 pro kW. Ohne die 7000-Stunden-Regel würden die Netzentgelte €2.586.000 pro Jahr betragen. Bei einer Reduktion der Netzentgelte um 80% durch die Anwendung der 7000-Stunden-Regel könnten die jährlichen Kosten auf €517.200 gesenkt werden, was eine Ersparnis von €2.068.800 bedeutet.
Die Volllaststunden im Beispiel betragen 7.142. Wenn die Lastspitze um 43 kW steigt, fällt das Unternehmen aus der 7000-Stunden-Regel heraus. Eine einzelne Lastspitze kann dazu führen, dass man aus der Regelung rausfällt. Liegt man knapp unter den 7000 Stunden, kann die Kappung von Lastspitzen durch Batteriespeicher dazu führen, dass die Regelung genutzt werden kann.
– Kosteneinsparung: Reduzierte Netzentgelte führen zu erheblichen Kosteneinsparungen. Dies wird erreicht, indem die Netzentgelte auf Basis der tatsächlichen Nutzung der Netzinfrastruktur berechnet werden. Für Unternehmen bedeutet dies, dass sie nur für die Netzinfrastruktur zahlen, die sie tatsächlich nutzen, was besonders bei hoher Auslastung zu signifikanten Einsparungen führt.
– Wettbewerbsfähigkeit: Geringere Energiekosten verbessern die Wettbewerbsfähigkeit. Unternehmen, die ihre Energiekosten senken können, haben einen klaren Vorteil gegenüber Mitbewerbern. Niedrigere Betriebskosten ermöglichen es, Produkte und Dienstleistungen zu wettbewerbsfähigeren Preisen anzubieten und in weitere Geschäftsfelder zu investieren.
– Planungssicherheit: Klare Regelungen bieten Unternehmen Sicherheit bei der Finanzplanung. Mit der 7000-Stunden-Regel können Unternehmen besser planen und budgetieren, da sie wissen, dass sie unter bestimmten Bedingungen von reduzierten Netzentgelten profitieren werden. Dies schafft finanzielle Stabilität und erleichtert langfristige Investitionen in die Unternehmensentwicklung.
Batteriespeicher können Unternehmen dabei unterstützen, die Anforderungen der 7000-Stunden-Regel zu erfüllen, indem sie Lastspitzen abfangen und die Energieeffizienz erhöhen. Durch den Einsatz von Batteriespeichern können Unternehmen sicherstellen, dass ihre Anlagen kontinuierlich betrieben werden, selbst bei Netzschwankungen oder Lastspitzen.
1. Lastspitzenmanagement: Vermeidung von Netzüberlastungen und Reduzierung der Spitzenlasten. Batteriespeicher können Energie speichern und bei Bedarf freisetzen, um Lastspitzen auszugleichen. Dies hilft, die Netzauslastung zu optimieren und Überlastungen zu vermeiden, die zu höheren Netzentgelten führen könnten.
2. Notstromversorgung: Sicherstellung des kontinuierlichen Betriebs bei Netzstörungen. Batteriespeicher können als Notstromversorgung dienen und Ausfallzeiten minimieren. Dies ist besonders wichtig für Produktionsprozesse, die eine konstante Stromversorgung benötigen.
3. Energieeffizienz: Speicherung überschüssiger Energie zur späteren Nutzung. Überschüssige Energie, die während Zeiten niedriger Nachfrage produziert wird, kann gespeichert und später genutzt werden, wenn die Nachfrage höher ist. Dies verbessert die Gesamtenergieeffizienz und reduziert den Bedarf an teurer Netzenergie.
– Metallverarbeitende Industrie: Kontinuierlicher Betrieb von Schmelzöfen und Walzwerken.
– Chemische Industrie: Stetige Versorgung von Reaktoren und Produktionsanlagen.
– Glasherstellung: Konstante Energieversorgung für Schmelz- und Formungsprozesse.
– Automobilindustrie: Sicherstellung der Produktionsprozesse und Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge.
– Lebensmittelindustrie: Stabile Energieversorgung für Kühlketten und Produktionsanlagen.
– Rechenzentren: Zuverlässige Energieversorgung für Server und Datenverarbeitungseinrichtungen.
Die 7000-Stunden-Regel bietet stromintensiven Unternehmen eine effektive Möglichkeit, ihre Netzentgelte zu reduzieren und somit erhebliche Kosteneinsparungen zu erzielen. Der Einsatz von Batteriespeichern kann dabei helfen, die Anforderungen dieser Regel zu erfüllen und gleichzeitig die Energieeffizienz und Versorgungssicherheit zu erhöhen. Unternehmen sollten die Potenziale von Batteriespeichern nutzen, um ihre Energiekosten zu optimieren und wettbewerbsfähig zu bleiben.
Für weitere Informationen zur Implementierung von Batteriespeichern und zur Nutzung der 7000-Stunden-Regel stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Sichern Sie sich jetzt eine kostenlose Beratung und optimieren Sie Ihre Energieversorgung.
[1] MVV Energie AG. (2023). 7000-Stunden-Regel: Keine finanzielle Mehrbelastung für stromintensive Unternehmen. URL: https://partner.m
https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Downloads/klimaschutz/3-impulsvortrag-1-ag-sitzung-01-06-2023.pdf?__blob=publicationFile&v=4
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